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Volunteering in Wildtierprojekten - was du wissen solltest!

 
pinguinproject
Freiwilligenarbeit mit Wildtieren gibt über den ganzen Globus verteilt. Dabei leisten mit Sicherheit viele Projekte einen sinnvollen Beitrag zum Tier- und Artenschutz, sind im Bereich der Umweltbildung tätig sind und/oder betreiben Forschung, die für den Artenschutz benötigte Erkenntnisse liefert. Jedoch findet man auch zahlreiche Programme, die lediglich oder hauptächlich als Einkommensquelle für die Betreiber und Anbieter von Freiwilligeneinsätzen dienen und dabei wenig oder keine Rücksicht auf Tier- bzw. Artenschutzbelange nehmen.
 
Leider gibt es auch im deutschsprachigen Raum Angebote für Freiwilligenarbeit, bei denen Tiere missbraucht werden, um Geld von Freiwilligen einzunehmen. Den Freiwilligen werden dabei bewusst falsche Informationen zum Sinn der Einsätze gegeben.
 
In diesem Artikel wollen wir das Bewusstsein von Interessenten an Freiwilligenarbeit mit Tieren schärfen und erklären, worauf World Unite! Wert legt. Dazu zuerst zwei Beispiele aus einer Fülle von unseriösen Freiwilligeneinsätzen mit Wildtieren.
 

"Löwenprojekte"

 
Ein absolutes Negativbeispiel, das auch einige deutsche Anbieter von Freiwilligenarbeit im Programm haben, sind Löwenprojekte im südlichen Afrika.
 
Für die Betreiber und Anbieter solcher Einsätze sind diese ein lukratives Geschäft. Löwenjunge werden nach der Geburt ihren Müttern entrissen (die Mütter werden dabei oft erschossen). Ausländischen Freiwilligen werden andere Gründe genannt, warum es sich um hilfsbedürftige Löwenbabys handelt und sie bezahlen dafür, sich für die verwaisten Löwenbabys einzusetzen. Gleichzeitig dienen die Löwenjungen als Touristenattraktion. Die Touristen lassen sich etwa mit den Löwenjungen fotografieren oder gehen mit ihnen angeleint spazieren (‚Walking the lions‘). Sobald die handzahmen Löwen ausgewachsen sind, werden sie in einem weitläufigen Gehege laufen gelassen, wo sie dann von ausländischen Trophäenjägern gegen üppige Bezahlung erschossen werden (Gatterjagd, "canned hunting"). Die Verwertungskette der Löwen wird sogar noch fortgeführt, denn nachdem die Tiere getötet wurden, werden ihre Knochen nach Asien verkauft, wo aus diesen traditionelle Medizin hergestellt wird. Ähnliche Verwertungsketten gibt es mit anderen Wildtieren wie Leoparden, Tigern oder auch Affen.
 
Natürlich verfahren nicht alle Projekte, die mit solchen Wildtieren zu tun haben auf diese Weise. Aufgrund mangelnder Informationen, die von Anbietern von Freiwilligenarbeit zur Verfügung gestellt werden, ist es Freiwilligen jedoch meist unmöglich zwischen Projekten zu differenzieren und zu erkennen, ob es sich um ein Schutz- oder ein Fake-Projekt handelt. Viele unserer Konkurrenten durchleuchten die von ihnen angebotenen Projekte auch nicht wirklich und man muss ihnen hierbei vorwerfen, dass sie es leichtfertig in Kauf nehmen, solche unethischen Projekte zu unterstützen und aus ihnen Profit zu schlagen.
 
Alle Wildtierprojekte, mit denen wir seit Jahren in Südafrika arbeiten erscheinen auch in der der Liste der "guten" Projekte von "Volunteers Beware".
 

"Elefantenprojekte“

 
In der Stadt Jaipur im Norden von Indien werden Asiatische Elefanten in der Großstadt als Transportmittel für Güter sowie als exotische Reittiere für Touristen in der Stadt genutzt. Die Elefanten werden meist unter katastrophalen Bedingungen gehalten und wie Fahrzeuge in Garagen geparkt. Oftmals kommt es im Innenstadtverkehr zu Unfällen, bei denen die Tiere verletzt werden. Durch internationale Freiwilligenarbeit hat sich den Elefantenbesitzern eine weitere und sogar noch größere Geldquelle erschlossen: Als „Elefantenprojekt“ wird gutgläubigen ausländischen, bezahlenden Freiwilligen die Möglichkeit geboten, sich um die Tiere zu „kümmern“. Der Profit motiviert die Elefantenbesitzer und Anbieter dieser Freiwilligeneinsätze, die Elefanten weiterhin unter schlechten Bedingungen zu halten, um auch künftig Freiwillige anzulocken, die den "armen Elephanten" helfen wollen. (Die Freiwilligen gehen oft davon aus, dass die Mahouts, also die Männer, die die Elefanten reiten und mit diesen in Armut leben die Besitzer der Elefanten seien und nicht über die finanziellen Mittel verfügen, den Elefanten eine angemessene Unterbringung zu bieten. In Wirklichkeit sind die Mahouts jedoch Angestellte der Elefantenbesitzer, die in der Regel wohlhabende Familien sind, die viele Elefanten besitzen). Unwissentlich vergrößern die Freiwilligen das Leid der Tiere.
 

Was kann ich als Freiwilliger tun?

 
Solange es Freiwillige gibt, die bereitwillig ihr Geld an solche und ähnliche Einsätze ausgeben, werden die Betreiber und Anbieter von unethischen Freiwilligenprojekten mit Tieren motiviert sein, ihre tierfeindlichen Aktivitäten fortzuführen. Das Bewusstsein muss geschärft werden, sodass ausländische Freiwillige besonders kritisch bei der Auswahl ihres Freiwilligeneinsatze im Bereich Tierschutz werden.
 

Was tut World Unite!, um sicherzustellen, dass Tierschutzprojekte sinnvoll sind?

 
Volunteering with Rangers at Lumo Wildlife Sanctuary in KenyaWir haben eine eigene Mitarbeiterin, Monique Franke, die einen M.Sc. in Forest Science - Biodiversity and Environmental Conservation hat. Zusammen mit unseren internationalen Teams durchleuchtet und berät sie alle Wildlife-Projekte, mit denen wir arbeiten, und entwickelt sie gegebenenfalls ausführlich weiter. Dabei liegt der Schwerpunkt darauf, zu gewährleisten, dass ein wirklicher Beitrag zum Arterhalt und Naturschutz der Kernpunkt des Projekts ist und nicht die profitable Vermarktung der Tiere.
 
Ein Punkt, der dabei jedoch einzubeziehen ist (was ebenfalls Bestandteil der ABTA-Richtlinien darstellt), ist die gemeinsame Lebensraumnutzung und -überschneidung von Mensch und Tier. Insbesondere in den sogenannten Entwicklungsländern, in denen Menschen häufig am Existenzminimum stehen, werden Tiere häufig als Konkurrenten gesehen und darum intensiv bejagt. Ein Beispiel hierfür findet man in Sansibar: verarmte Kleinbauern, welche ihren Lebensunterhalt durch Fruchtanbau betreiben, töten die vom Aussterben bedrohten Sansibar-Stummelaffen (Red Colobus Monkeys), da diese ihre Früchte bzw. Ernte verzehren. Um Arterhaltung voranzutreiben ist es in solchen Fällen oftmals notwendig, diese Menschen auch finanziell in Tierschutzaktivitäten einzubeziehen. Wenn sie einen finanziellen Vorteil für sich und ihre Familien daraus ziehen, kann es sie kooperativer machen, Wildtiere zu schützen. Ökotourismusentwicklung kann dabei ein treibender Motor sein, bei dem Einkommen erzielt und gleichzeitig Arten und Lebensräume geschützt werden.
 
In allen Projekten mit Tieren versuchen wir, uns an die Richtlinien "Global Welfare Guidance for Animals in Tourism 2013" sowie an die Handlungsempfehlungen des Handbuch "Unacceptable and Discouraged Practices 2013" der ABTA zu halten, die für Tiere, die in der Wildnis leben und Tiere die in Gefangenschaft leben aufgestellt wurden. Die Richtlinien und Empfehlungen basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und gehen detailliert auf viele verschiedene Tiergattungen ein.
 
Für Tiere, die in der Wildnis leben, beinhalten die Richtlinien der ABTA inakzeptable Praktiken wie das vom Menschen ausgehende Anfassen von Delphinen und Walen, das ungeregelte Einsammeln von Pflanzen und Tieren aus der Wildnis, oder das Stören des natürlichen Nahrungsmittelaufnahme- und Brutverhaltens, z.B. wenn Safari-Fahrzeuge Tiere verfolgen oder einkreisen.
 
Sogenannte Ex-situ-Artenschutzmaßnahmen beinhalten die Haltung von Wildtieren in Gefangenschaft. Diese können notwendig sein, etwa bei der Aufzucht von Jungtieren und Auswilderung gefährdeter Arten, wenn diese in freier Natur nur geringe Überlebenschancen aufgrund menschlicher oder natürlicher Einflüsse haben (z.B. Meeresschildkröten). Ebenfalls ist bei der medizinischen Behandlung verletzter Wildtiere eine vorübergehende Haltung nötig. Einen weiteren Bereich stellen Projekte dar, welche sich der Umweltbildung widmen, bei denen z.B. Kindern ihre "tierische Umwelt" anschaulich nähergebracht und ihnen ein respektvoller Umgang mit Tieren gelehrt wird.
 
Das wichtigste Augenmerk, wenn Tiere in Gefangenschaft gehalten werden, liegt dabei in der artgerechten Tierhaltung, wobei sich ABTA hierbei auf das Prinzip der 5 Freiheiten bezieht, wie es ursprünglich für das Wohlergehen von Nutztieren bereits 1979 formuliert wurde. Diese Kriterien umfassen "Artgerechte Fütterung", "Artgerechte Unterbringung","Gewährleistung guter Gesundheit", "Artgerechtes Verhalten", sowie "Schutz vor Angst und Stress".
 
 
Die 5 Freiheiten - Minimalanforderungen
 
Artgerechte Fütterung
  • Alle Tiere haben ständigen Zugang zu frischem Trinkwasser und werden regelmäßig mit artgerechter Nahrung versorgt
  • Der Fütterungsvorgang stimuliert die Tiere mental und fördert natürliches Fressverhalten
Artgerechte Unterbringung
  • Die Unterbringung erlaubt es den Tieren, sich ausreichend frei zu bewegen und dabei genügend Distanz zu anderen Tieren zu halten
  • Die Anlage ist naturnah gestaltet und bietet den Tieren Schutz vor Witterung, erlaubt eine artspezifisch Klimatisierung und wird zu jeder Zeit sauber gehalten
Gewährleistung guter Gesundheit
  • Ein Veterinär mit Erfahrung im Umgang mit den jeweiligen Tieren kann zu Rate gezogen werden
  • Rechtliche und medizinische Dokumentation über die Tiere ist jederzeit einsehbar
  • An den Tieren werden keine Eingriffe vorgenommen, die keinen medizinisch-behandelnden Hintergrund haben
Artgerechtes Verhalten
  • Tiere können mit ihren Artgenossen interagieren und natürliches, soziales Verhalten zeigen
  • Etwaiges Training darf nur natürliche Verhaltensweisen beinhalten und auf positiver Bestätigung basieren
Schutz vor Angst und Stress
  • Die Tiere werden keinen Situationen ausgesetzt, die bei ihnen Angst und Stress verursachen, wie etwa durch die Berührung von Menschen
  • Rückzugsmöglichkeiten für die Tiere zu jeder Zeit
 
 
Wir schulen unsere Mitarbeiter vor Ort sowie Mitarbeiter von Tierschutzprojekten, mit denen wir kooperieren, regelmäßig darin, anhand der ABTA-Richtlinien ein Bewusstsein für die Thematik zu entwickeln und entsprechend zu handeln.
 
Dennoch müssen wir auch an dieser Stelle darauf hinweisen, dass dies ein längerer Weg ist, da besonders in den sogenannten Entwicklungsländern hierfür großer Nachholbedarf besteht und eine entsprechende Entwicklung hin zu artgerechter Haltung und dem Verständnis von Artenschutz Schritt für Schritt erfolgen muss.
 
Hier kannst du die Publikationen der ABTA in voller Länge nachlesen (Registrierung mit Emailadresse ist nötig):
 
 
Du kannst bei Fragen auch Monique Franke direkt kontaktieren (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).
 

Volunteering mit Tieren - Angebote von World Unite!:

 
 
 

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