Die aus Südindien stammende 5000 Jahre alte Kampfkunst "Kalaripayattu" wird oft als Ursprung aller asiatischen Kampfsportarten gesehen, dennoch wird sie außerhalb Keralas selten gelehrt. Viele Bewegungen des Kalaripayattu gehen auf Tierbewegungen zurück, die sich die Menschen vor langer Zeit aneigneten, um sich gegen wilde Tiere verteidigen zu können. Wir bieten Unterricht von einem Kalaripayattu-Meister in Cochin/Kerala. Du lernst morgens früh und am nachmittag auf der Anlage eines Tempels zusammen mit örtlichen Sportlern.
Kenntnisse von anderen Kampfsportarten wie Judo, Karate oder Kong-Fu sind von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt.
Als ganzheitliche Lehre ist Kalaripayattu auch verbunden mit den Lehren von Ayurveda und Yoga, was du zeitgleich auch in Cochin lernen kannst. Bitte kontaktiere uns dafür für ein individuelles Angebot!
Kalaripayattu
Kalaripayattu ist eine südindische Kampf- oder auch Kriegskunst, die in Kerala entstand und die noch heute in Südindien aktiv gelehrt wird. Die Kampfkunst hatte großen Einfluss auf die Entstehung von Ayurveda und Yoga, was dem Selbstverständnis einer "ganzheitlichen" Lehre geschuldet ist: nicht nur der Körper und das Wissen um Kampfbewegungen und Verteidigungstechnikensollen im Kalarippayat geschult werden; sondern sie versteht sich als eine Lehre für den Körper, für den Geist und die sinnliche Wahrnehmung, also für den Menschen in seiner Gesamtheit.
Bereits seit 5000 Jahren praktiziert, gilt Kalarippayat als Ursprung anderer, wenn nicht aller asiatischer Kampfsportarten, wie Judo oder Karate. Dabei ist Kalaripayattu vor allem zur Selbstverteidigung gedacht, also keine aggressive, rein an Waffen gebundene Technik, die Kampf von vorneherein zur Intention hat. An sich ist Kalaripayattu eine waffenlose Kunst, kann jedoch mit Messern, Stöcken und anderen Objekten angewendet werden, die als bloße "Verlängerung" des Körpers verstanden werden. Gelehrt wird Kalaripayattu im “Kalari”, was zum Teil eine Schule, eine Art Tempel und Sporthalle zugleich ist. Dabei muss ein Kalari auch heute noch nach strikt traditioneller Art konstruiert sein: z.B. Ist die Ausrichtung nach Ost-Westen unabdingbar und in jeder Ecke der rechteckigen Konstruktion müssen hinduistische Gottheiten platziert sein.
Der Kalarippayat-Schüler muss vier grundlegende "Qualitäten" trainieren und entwickeln: dies ist zum einen "Manakarutha", die mentale Stärke, die die angestrebte innere Gelassenheit und Vertrauen in sich selbst, und somit das Ziel der Selbstkontrolle und Gewaltlosigkeit erreicht, "Maikaruth", womit Schnelligkeit, Geschmeidigkeit und Kraft als körperliche und geistige Qualität gemeint ist, "Ayudakarutha", die eine fundierte Waffenkenntnis vermittelt und "Anakakruth", die Präzision in der Verteidigung und im Angriff meint.
Die Kampflehre umfasst auch Teile der indischen Yoga-Lehre, jedoch mit einem völlig anderen Fokus: Der Kalaripayattu-Kämpfer soll seine sinnliche Wahrnehmung maximal erweitern anstatt sich ins Innere zu kehren, wie es im klassischen Yoga der Fall ist. Yoga besitzt ausserdem sehr statische Positionen, wohingegen sich Kalaripayattu aus dynamischen Bewegungsabläufen zusammensetzt. So ist die Ausprägung der sinnlichen Wahrnehmung neben der rein körperlichen Ausbildung ein wichtiger Bestandteil der Kalaripayattu-Tradition, die das eigene Körperbewusstsein und die bewusste Selbstwahrnehmung als Basis jeglicher Kampftechnik ansieht. Dabei wird der "Kämpfer" darin geschult, mit seinen eigenen, aber auch fremden Aggressionen umzugehen und vor allem eigene Aggressionen und Emotionen gezielt zu kontrollieren. Denn Kalaripayattu strebt nach Gewaltlosigkeit und Ausgeglichenheit, welche durch das Kalaripayattu-Training erreicht werden soll.
Der eigentliche historische Ursprung der kampftechnischen Bewegungen geht auf die Nachahmung von Tierbewegungen zurück, die sich die Menschen vor 5000 Jahren zur Selbstverteidigung aneigneten. Viele Bewegungen im Kalaripayattu erinnern daher an tierische Haltungen und viele Übungen, die im Kalaripayattu dem Training dienen, sind an tierische Bewegungen angelehnt. Als Bewegungskunst verstanden und der Konzentration auf Körperwahrnehmung und -präzision geschuldet, wird Kalaripayattu gerne auch für die Ausbildung von Tänzern herangezogen, so zum Beispiel um Kathakali-Tänzer zu trainieren. Kathakali ist eine indische Theater- und Tanztradition, die dramaturgische Themen und Geschichten expressiv durch Tanz, Mimik, Gestik und Bewegung darstellt, untermauert von bedeutungsvollen Kostümen und Gesichtsbemalung, die eine disziplinierte und bewusste Körperwahrnehmung und -einsatz erfordert.
Du lernst Kalaripayattu an einem örtlichen Kalari in Cochin zusammen mit örtlichen Sportlern. Sowohl Männer als auch Frauen führen Kalaripayattu aus. Ein Lehrer gibt dir eine Mischung aus Einzel- und Gruppenunterricht, der täglich früh morgens sowie am Spätnachmittag stattfindet. Kenntnisse anderer asiatischer Kampfsportarten wie Judo, Karate oder Kong-Fu sind von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt.
Kathakali-Unterricht:
Privatunterricht (auch kleine Gruppen) Kathakali für mindestens 2 Stunden täglich, Montag bis Freitag.
Mindestdauer: 1 Woche
Erforderliche Sprachkenntnisse: Englisch
Ort: Cochin/Kerala, Indien
Unterbringung: Guesthouse
Preise: Im Tab "Kosten"
Ort: Cochin/Kerala, Indien
Unterbringung: Guesthouse
Preise: Im Tab "Kosten"