10 Tipps für nachhaltiges Reisen
(einschließlich Vermeidung von umweltschädlichen Touristenfallen am Reiseziel!)
1. Bringe keinen Müll mit
Wenn du in Länder reist, in denen keine fachgerechten Recycling-Systeme vorhanden sind, vermeide es, Materialien mitzubringen, die dort nicht ordnungsgemäß recycelt werden können. Wenn nicht vermeidbar, bringe diese Materialien wieder zurück nach Hause, wo sie recycelt werden können, zum Beispiel Batterien.
2. Wähle umweltfreundliche Unterkünfte
Wähle Unterkünfte aus, die nachhaltige Praktiken wie energiesparende Beleuchtung und Wassersparmaßnahmen umsetzen. Alle von World Unite! betriebenen Unterkünfte sind im Bezug auf Nachhaltigkeit optimiert.
3. Optimiere deine Transportmittel
Vermeide individuellen Transportmittel wie Taxis und nutze stattdessen öffentliche Verkehrsmittel wie Busse und Züge. Reduziere deine Flügen, soweit wie möglich. Wusstest du, dass World Unite! für den CO2-Ausgleich deiner Langstreckenflüge 10 Bäume am Kilimanjaro pflanzt, ebenso wie schnell wachsenden Bambus, der effektiven Kohlenstoff bindet?
Transport-Tipp: In all unseren Unterkünften in Japan vermieten wir preiswert Fahrräder und decken mit den Mietkosten nur die Kosten für die Wartung der Fahrräder.
4. Vermeide Störungen der Tierwelt und unnötige CO2-Emissionen
Verzichte auf "spaßige" Aktivitäten, die CO2 emittieren, die Tierwelt stören oder die Natur schädigen, wie beispielsweise rasantes Fahren mit Quad-Bikes am Strand, durch Schlamm oder durch den Wald oder die Nutzung lauter Jet-Skis. Wusstest du, dass Lagerfeuer am Strand schon der Grund dafür waren, dass neu geschlüpfte Meeresschildkröten fälschlicherweise dem Feuer als Lichtquelle folgen statt dem Mond über dem Meer und dadurch vertrockneten oder überfahren wurden?
5. Nutze wiederverwendbare Produkte
Anstatt Einweg-PET-Flaschen, Kaffeebecher und Einkaufstüten zu kaufen, bringe deine eigene wiederverwendbare Flasche, Tasse und Einkaufstasche mit. In vielen unserer Programme bieten wir gefiltertes Trinkwasser an, sodass du deine mitgebrachte Trinkflasche auffüllen kannst.
6. Kleide dich kulturell sensibel
Wir werden dir Informationen über angemessene Kleidungsstile je nach Reiseziel und Art der Aktivität geben.
7. Unterstütze lokale Unternehmen und natürliche Produkte
Kaufe lokal hergestellte natürliche Produkte anstelle von importierten oder Plastikprodukten. Bambus ist ein großartiges Material, das Plastik in vielen Anwendungsbereichen ersetzen kann.
8. Berühre und entferne keine Tiere und Pflanzen
In natürlichen Umgebungen wie Stränden berühre, sammle oder entferne keine Pflanzen oder Tiere, einschließlich Seesternen und Korallen. Seesterne und Seegurken können außerhalb des Wassers nicht atmen und ersticken innerhalb weniger Minuten
9. Verwende umweltfreundlichen Sonnenschutz
Jedes Jahr landen etwa 14.000 Tonnen Sonnencreme im Ozean! Die meisten Sonnencremes enthalten den chemischen Stoff Oxybenzon, der unsere Haut vor UV-Licht schützt, aber eine ernsthafte Bedrohung für Korallenriffe darstellt, indem er ihre DNA schädigt. Wähle eine Sonnencreme, die kein Oxybenzon, Octocrylen, Octinoxat/Octylmethoxycinnamat, Octisalat, Avobenzon, Ethylhexylmethoxycinnamat, 4-Methylbenzyliden und Homosalat enthält.
10. Vermeide zerstörerische Tourismusaktivitäten
Wenn du während deines Aufenthalts im Ausland selbst touristische Aktivitäten planst, recherchiere gut, ob diese Aktivitäten negative Auswirkungen auf die Tierwelt, die Umwelt oder die Menschen haben könnten, und vermeide sie, wenn sie dies tun oder wenn es nicht klar ist, dass sie es nicht tun.
Nicht nachhaltige Touristenfallen, die du vermeiden solltest:
Sansibar:
Schwimmen mit in Gefangenschaft gehaltenen Meeresschildkröten — Auf Sansibar gibt es mehrere Anbieter, die um damit Profit zu machen, Meeresschildkröten in Lagunen und Becken halten und Touristen erlauben oder sogar dazu ermutigen, mit ihnen zu schwimmen. Diese Praxis verursacht enorme Belastung für die Schildkröten und setzt sie Bakterien und anderen Pathogenen aus, die sich auf der menschlicher Haut befinden sowie Chemikalien aus Sonnencremes. Es ist wichtig zu beachten, dass Meeresschildkröten auch Krankheiten auf Menschen übertragen können. Generell entspricht es nicht den Grunsätzen des Artenschutzes, Meeresschildkröten in Gefangenschaft zu halten, da sie sich in Gefangenschaft nicht fortpflanzen.
Zoobesuche — Viele Zoos auf Sansibar werden ausschließlich aus Profitgründen betrieben und behaupten fälschlicherweise, zum Artenschutz beizutragen. Diese Zoos weisen äußerst schlechte Standards in Bezug auf das Wohlergehen der Tiere auf, darunter unzureichende Gehegegrößen und -gestaltungen. Sie verfügen nicht über qualifiziertes Personal, und die Tiere leiden oft unter Unterernährung und Misshandlungen durch sowohl Pfleger als auch unwissende Touristen. Viele Tiere sterben innerhalb kurzer Zeit und werden dann einfach durch neue aus der Wildnis gefangene Tiere ersetzt. Das Gleiche gilt für Prison Island, einen beliebten Halbtagesausflug, wo eine große Anzahl von Aldabra-Riesenschildkröten unter schlechten Bedingungen gehalten wird. Eine bessere Alternative zu Prison Island ist das Uwemajo Zanzibar Turtle and Tortoise Land im Jozani Forest, wo man vier große Aldabra-Riesenschildkröten sowie viele frei herumlaufende Babys in einer geräumigen natürlichen Umgebung beobachten kann.
Delfintouren in Kizimkazi — Fischer, die Boote für Delfinbeobachtungstouren in Kizimkazi betreiben, stören die natürlichen Futter- und Fortpflanzungsverhaltensweisen der Delfine, indem sie den Delfinen mit ihren Booten hinterherjagen und sie mit mehreren Booten umkreisen.
Südafrika:
Haikäfig-Tauchen — Naturschützer argumentieren, dass Haikäfig-Tauchen einen negativen Einfluss auf das Verhalten von Haien haben kann. Das Anlocken von Haien mit Ködern an Boote stört ihr natürliches Fressverhalten, und wiederholte Begegnungen mit Menschen können zur Gewöhnung der Tiere an Menschen führen, was sowohl für Haie als auch für Menschen Risiken birgt.
Projekte mit Löwenjungen — Die Haltung von Löwenbabys für touristische Interaktionen wie Streicheln und Fotomöglichkeiten geht oft mit der Trennung der Jungtiere von ihren Müttern in jungen Jahren einher und unterwirft sie stressigen und unnatürlichen Bedingungen, um sie gefügig für den Umgang mit Menschen zu machen. Viele Löwenzucht- und Streichelbetriebe in Südafrika sind darüber Teil der umstrittenen Praxis des "gezüchteten Jagens" (Caged Hunting), bei der in Gefangenschaft gezüchtete Löwen in eingezäunten Gebieten freigelassen und von zahlenden Kunden zum Abschuss freigegeben werden. Ähnliche grausame Praktiken gibt es auch mit anderen Wildtieren.
Japan:
Delfinarien — Trotz seines hohen Entwicklungsstands und hoher vorhandener finanzieller Mittel weist Japan bemerkenswert niedrige Standards für Tierhaltung auf. Viele Aquarien halten Delfine, Seelöwen und andere Meerestiere in kleinen Becken, in denen sie an Unterhaltungsshows teilnehmen, Tricks vorführen und den Lärm von Menschenmengen ertragen müssen. Delfinarien sind häufig in Vergnügungsparks mit ständig lauter Musik und Lärm von Achterbahnen usw. zu finden.
Tiercafés — Zahlreiche "Animal Cafés" in Japan halten Wildtiere wie Eulen, Strauße, Igel und Pinguine in Café-Umgebungen, in denen Kunden mit ihnen interagieren können. Etwa 60% der in diesen Einrichtungen gezeigten Tiere stammen aus illegalem Wildtierhandel. Es wird empfohlen, solche Orte nicht zu besuchen.
Community-Zoos — Viele Städte betreiben kleine Gemeindezoos, die hauptsächlich auf Kinder und Familien abzielen und exotische Tiere in kleinen Gehegen halten, die nach veralteten Konzepten der Tierhaltung gestaltet sind.
Massiver Einsatz von unnötigem Plastik — In Japan werden Lebensmittel nicht nur bereits übermäßig in Plastik verpackt verkauft (z.B. ein einzelnes Ei oder eine einzelne Banane in einer Einwegplastikverpackung), sondern wenn man an der Kasse die angebotene Plastiktüte nicht kauft, packt der Kassierer die Lebensmittel in kleine transparente Gratis-Plastiktüten, die meist völlig unnötig sind. Es ist kulturell nicht falsch oder peinlich, die Kassierer darum zu bitten, auf diese Tüten zu verzichten.
Indien:
Elefantenreiten — Viele Touristenattraktionen in Indien bieten Elefantenreiten an. Jedoch kann der Prozess der Ausbildung und Haltung von Elefanten in Gefangenschaft grausame Praktiken wie körperlichen Missbrauch, Vernachlässigung und nicht artgerechte Unterbringung beinhalten.
Ausbeutung von Wildtieren — Beliebte touristische Aktivitäten wie Tier-Selfies, Tier-Shows oder Streichelzoos nutzen oft Tiere für Unterhaltungszwecke aus. Diese Aktivitäten können Tierquälerei beinhalten und zum illegalen Wildtierhandel beitragen.
Wasserverschwendung — Wasser ist in vielen Teilen Indiens eine knappe Ressource, und dennoch verschwenden viele Hotels und Touristenattraktionen große Mengen Wasser durch das Bewässern von Rasenflächen oder das Befüllen von Swimmingpools, selbst in extrem trockenen Gebieten wie der Thar-Wüste. Dies kann verheerende Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel haben und kleine Bauern, die von den Wasserressourcen abhängig sind, schwer beeinträchtigen.
Kinderarbeit — In manchen touristischen Gebieten werden Kinder für Aktivitäten wie Betteln oder den Verkauf von Souvenirs eingesetzt. Diese Praxis nutzt nicht nur Kinder aus, sondern trägt auch zur Aufrechterhaltung von Armut bei, indem es verhindert, dass sie die Kinder stattdessen zur Schule oder Ausbildung gehen.
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