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    ADAM - WORK & TRAVEL IN JAPAN

Working Holiday-Job als Street-Go-Kart-Guide in Tokio

Es dürfte wohl niemanden geben, der in Tokio gelebt oder die Stadt besucht hat und sie nicht zumindest einmal gesehen hat: Gruppen von Go-Karts, die durch die Straßen rasen, wobei die Fahrer mit bunten Kostüme liebenswerter Cartoon- oder Videospielcharaktere verkleidet sind.

Aber wusstest du, dass du nicht nur als Tourist an diesen fröhlichen Gruppen teilnehmen kannst, sondern sogar als Tourguide für diese Touren arbeiten und die Truppe durch die aufregende Stadt lenken kannst?

Adam (28) aus Australien hat einen der beliebten Jobs als Street-Go-Kart-Guide ergattert und uns alles darüber erzählt.

Adam, Street-Go-Kart-Guide in Tokio, Japan

Adam, wie bist du an diesen Job gekommen?

Also, ich war zuvor schon mal im Urlaub in Japan. Dabei habe ich die Street-Kart-Tour selbst als Tourist gemacht. Ich habe mir den Kerl vorne angesehen und dachte: "Der wird dafür bezahlt! Ich möchte nach Japan kommen und das selber machen!"

Aber als ich dann per Working Holiday nach Japan kam, hatte die Firma gerade jemanden neuen eingestellt. Trotzdem habe ich ihnen eine E-Mail geschickt und mich vorgestellt. Ich habe gesagt, dass ich gerne Auto fahre, neue Leute treffe, Tokyo liebe und alles daran interessant finde. Danach habe ich jeden Tag die Website der Go-Kart-Tour-Firma nach neuen Job-Ausschreibungen durchsucht, und etwa zwei Monate später war es tatsächlich soweit. Ich habe mich offiziell über eine Jobanzeige beworben, bei der auch angezeigt wurde, wie viele Personen sich bisher für die Position beworben hatten. Es war genau eine Person - ich! Die Firma erinnerte sich an meine E-Mail, die ich einige Monate zuvor geschickt hatte, und sagte: "Hey, du scheinst ziemlich leidenschaftlich zu sein, komm zum Vorstellungsgespräch."

So habe ich den Job bekommen. Ich wusste, dass ich ihn haben wollte, und ließ mich von nichts aufhalten. Zwei Monate Wartezeit sind im Allgemeinen nicht so schlimm, aber es war schwierig, geduldig zu sein, wegen einiger Zahlungen, die ich in Australien vornehmen musste und Problemen zu Hause. Aber ich wusste, dass ich es tun wollte, also lehnte ich sogar ein anderes Angebot für ein Vorstellungsgespräch als Englischlehrer ab, das zur gleichen Zeit wie der Street-Kart-Job verfügbar. Das war ziemlich riskant, aber das Timing für meinen Traumjob war einfach perfekt und er war genau dann verfügbar, als ich ihn brauchte.

Dürfen wir fragen, was ein Street-Go-Kart Guide eigentlich genau macht?

Es ist im Grunde genommen ein Stadtführer! Nur auf Rädern. Ich fahre mit einer Gruppe von bis zu 6 Personen (jeder hat sein eigenes Kart) mit dem Go-Kart durch Tokio, angefangen in Shinagawa, durch Roppongi, vorbei am Tokyo Tower, durch Omotesando und Shibuya, oder über die Rainbow Bridge nach Odaiba, je nachdem, welche Route die Gruppe wählt. Ich mache Fotos von der Gruppe, erklären, wo genau wir uns befinden, und stelle sicher, dass die Kunden Spaß haben, was der Hauptfokus des Jobs war. Danach, wenn ich ins Büro zurückkomme, gibt es die Wartung der Go-Karts, Verwaltungsarbeit, Begrüßung neuer Kunden und das Auswählen von Kostümen mit ihnen.

Work&Travel-Job als Street-Go-Kart-Guide in Tokio, Japan

Kunden auf Go-Karts durch die Straßen von Tokio zu führen klingt herausfordernd. Gab es eine ordentliche Einführung?

Ja, es gab eine Einarbeitungszeit. Du fängst hinten in der Gruppe wie ein Kunde an und beobachtest einfach, was der andere Tourguide tut. Abhängig davon, wie schnell du die Strecken gelernt hast, darfst du nach ein paar Mal nach vorne gehen, zunächst mit einer kleinen Gruppe von Kunden, und du hast den erfahrenen Tourguide hinten, der dir über Funk-Kopfhörer Tipps gibt, zum Beispiel wenn du mal falsch abbiegst.

Für mich dauerte der gesamte Prozess am Ende etwa einen Monat, bis der Tourguide, der mich ausgebildet hat, im Grunde genommen nur noch wie ein beobachtender Kunde war. Aber ich hatte Glück, dass ich schon einmal in Tokio mitgefahren war und mir die verschiedenen Spots gemerkt hatte, und darum kannte ich schon einige der schwierigeren Stellen von Tokio.

Wie waren deine üblichen Arbeitszeiten?

Also, ich bin ein bisschen verrückt geworden [lacht]. Ich liebte den Job so sehr, dass ich meinen Chef einfach gebeten habe, mir so viele Schichten wie möglich zu geben. Am Ende habe ich 6 Tage die Woche gearbeitet, Schichten von bis zu 12 Stunden. Aber natürlich muss das niemand so machen. Es war nur so, dass es mir so viel Spaß gemacht hat und an meinen freien Tagen war ich traurig. Und es war wahrscheinlich nicht richtig, es zu tun, aber ich wollte es.

Üblicherweise kann man es als Vollzeit- oder Wochenendjob machen, oder Teilzeit, z.B. jeden Tag nur am Nachmittag, oder wie auch immer du willst. Man kann es selbst entscheiden, denn es ist die Art von Job, bei dem du Schichten zu jeder Zeit zwischen Morgen und Nacht wählen kannst. Man hat eine große Flexibilität.

Das können wir nachvollziehen, wenn dir deine Arbeit mehr gefiel als deine Freizeit, warum nicht? Vor allem, wenn du mit dem, was du liebst, Geld verdienst. Kannst du uns etwas über dein Gehalt sagen?

Klar. Also, ich hatte wirklich Glück mit diesem Job. Ich bekam während der Einführung etwa 900 JPY pro Stunde. Dann, als ich nach etwa einem Monat ausgebildet war, bekam ich 1,100 JPY pro Stunde. Aber das Beste ist, dass es Trinkgelder gab, weil ich ausländische Kunden hatte. Wenn du eine gute Tour gemacht hast, bekommst du mehr. Ein paar Monate lang habe ich mein eigentliches Gehalt überhaupt nicht angerührt, sondern nur von meinen Trinkgeldern gelebt. Das war während der Rugby-Weltmeisterschaft in Japan, als viele ausländische Reisende unterwegs waren. Vielleicht weil ich es so sehr liebte, war ich mit vollem Einsatz bei jeder Tour dabei, und das wurde finanziell belohnt.

Tour-Guide in Tokio, Japan

Kannst du Japanisch? Wenn ja, wie haben sich deine Japanischkenntnisse verbessert, während du durch Tokio gerast bist?

Das Beste war, dass alles auf Englisch war, ich musste kein Japanisch für den Job können. Es war ein Extra, dass ich es ein wenig sprechen konnte, um mich mit einigen der japanischen Mitarbeiter zu verständigen, aber keine Notwendigkeit. Im Grunde genommen waren etwa 95% der Kunden Ausländer aus der ganzen Welt, also war Englisch die Sprache, die man braucht. Das war auch der unterhaltsamste Teil des Jobs - jeden Tag neue Leute aus verschiedenen Ländern zu treffen.

Welche waren die Anforderungen für den Job?

Als Voraussetzung musste ich natürlich einen Führerschein haben. Als Australier kann ich in Japan mit einem internationalen Führerschein fahren. Andere Nationalitäten, ich glaube, zum Beispiel Deutsche, müssen ihren nationalen Führerschein hier in Japan übersetzen lassen und dann mit der Übersetzung einen japanischen Führerschein beantragen.

Während des Vorstellungsgesprächs wollte die Firma nur sehen, wie du als Person bist, aber nicht meine Japanischkenntnisse. Schließlich musste ich als Reiseleiter mit den Menschen sprechen und sie sich wohl fühlen lassen. Wenn du als Person zu verschlossen bist, denkt die Firma vielleicht "Oh, wir wissen nicht, ob er in der Lage ist, mit den Kunden Spaß zu haben." Ein extrovertierter Charakter war wichtig.

Wenn du ein wenig Erfahrung im Kundenservice hast, ist das von Vorteil... Auch ein Pluspunkt ist, wenn du zumindest einige Dinge über Japan weißt, was ich annehme, dass es für fast jeden, der hier zum Working Holiday ist, der Fall ist. Es war nicht allzu schwierig, die wenigen Anforderungen zu erfüllen. Das einzig wirklich wichtige war der Führerschein.

Könntest du etwas über deine Kollegen erzählen?

Es war eine Mischung aus Japanern und internationalen Mitarbeitern. Die Manager waren Japaner. Ein paar japanische Studenten arbeiteten ebenfalls als Tour Guides und lernten dabei Englisch. Aber der Rest des Teams bestand aus internationalen Mitarbeitern, wie Leute aus Brasilien, Argentinien, Großbritannien, USA. Ich habe Freunde aus der ganzen Welt gefunden, das war ein großer Pluspunkt. Das tolle mit den japanischen Mitarbeitern war, dass ich mich selbst lächerlich machen konnte, wenn ich versuchte, japanisch zu sprechen [lacht]. Das hat viel Spaß gemacht. Ich machte ein paar Fehler, die für ein paar Lacher sorgten, aber sie waren immer dankbar, dass ich es zumindest versucht habe, und weil sie ihr Englisch mit mir ausprobieren konnten, war es irgendwie ein Sprachaustausch.

Was hast du in deiner Freizeit gemacht?

Im Wohnheim, in dem ich gewohnt habe, lebten viele Japaner, also habe ich viel Zeit mit ihnen verbracht. Man konnte dort auch gratis ein Fahrrad benutzen, also habe ich mir einfach eines genommen, eine Richtung ausgewählt und bin einfach drauf los gefahren, und habe viele Bilder von dem gemacht, was ich gesehen habe. Das waren einige meiner Lieblingstage, einfach herumzufahren und Japan zu erleben. Ich habe in Kanagawa gewohnt, also bin ich oft nach Yokohama gefahren, um die Stadt zu erkunden. Sobald ich die Straßen dort kannte, bin ich in eine andere Richtung gefahren. Und dann bin ich ein paar Mal einfach nach Tokyo gefahren, habe mir da was zu Essen geholt, etwas eingekauft und in Pachinkos gespielt.

Manchmal bin ich auch aus der Tokyo/Yokohama-Region rausgefahren. Ich mag die Band Babymetal und war auf drei verschiedenen Konzerten von ihnen, eines davon war in Nagoya. Ich habe einen Sprachaustauschpartner in Osaka besucht. Außerdem habe ich ein paar Mal ein Auto gemietet und einen anderen Freund in der Nähe des Fujis besucht. Also ich bin nicht im ganzen Land herumgereist, aber ich habe ein paar andere größere Städte besucht. Aber da ich schon einige Male in Japan in Urlaub vor meinem Working Holiday war, war ich diesmal eher zum Leben in Japan, als ein Tourist zu sein.

Könntest du zukünftigen Working-Holiday-Teilnehmern einige Tipps geben?

Ich denke, es kann etwas einschüchternd sein, aber trotzdemes wird das Beste sein, was du je tun wirst. Ich vermisse Japan jeden Tag. Komm einfach mit etwas Geld, falls unvorhergesehene Dinge passieren. In meinem Fall hätte ich vielleicht etwas mehr Geld haben sollen, bevor ich hin ging. Am besten, du sparst einfach ein wenig Geld, bevor du herkommst.

Und ich würde einfach sagen, mach es, wenn du kannst. Ich hatte keinen anderen Plan, außer dass ich diesen Job wollte. Und irgendwie hat es geklappt. Ich denke, wenn ich dazu in der Lage war, dann kann es jeder andere auch!

Einfach toll, danke für deine Zeit, Adam!

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